Einleitung
Wenn es Fragen gibt, hat man keine andere Wahl, als sie zu stellen. Als Sokrates sagte: “Ich weiß nur, dass ich nichts weiß”, sagte er dies nicht, weil er mit dem Nichtwissen zufrieden war. Es ist ein Eingeständnis dessen, was man nicht weiß, aber auch ein Ausgangspunkt: “Ich werde mehr wissen, weil ich mehr verstehen muss”.
Dann wird die Philosophie nützlich, praktisch und notwendig, denn sie ist der große Erzieher; sie ist diejenige, die uns lehrt. Wir werden nicht weise werden, aber zumindest werden wir ein paar Ängste und Zweifel weniger haben als vorher; wir werden nicht auf die große Wahrheit schauen, aber wir werden anfangen, einige Gewissheiten zu haben.
Eine gute Bildung formt und verändert uns und die Gesellschaft, in der wir leben.
Welttag der Philosophie
- In diesem Jahr 2022 schloss sich Neue Akropolis den von der UNESCO im November ausgerufenen Feierlichkeiten an, die ein gemeinsames Thema für ihre mehr als 400 Niederlassungen auf der ganzen Welt hatten: DIE SPRACHE DER SYMBOLE.
- Aus verschiedenen Blickwinkeln heraus wollten wir die universelle Sprache der Symbole entschlüsseln, die über alle Sprachen hinweg zu uns Menschen von der Universalität unserer inneren Wirklichkeit spricht.
- Im Rahmen von Konferenzen, Workshops, Interviews, Theater, Musik, Leseclubs und Kongressen kamen rund 22 930 Menschen persönlich zusammen, um zu lernen und vor allem, um ihre philosophischen Anliegen mit anderen zu teilen.
- Wir arbeiten mit mehr als hundert Partnern zusammen, öffnen Räume und bauen Brücken zu Museen, Universitäten, Unternehmen, Schulen, Theatern, renommierten Philosophen und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft, um gemeinsam philosophische Überlegungen zu fördern.
- Die Aktivitäten, die in den digitalen Medien, im Radio, im Fernsehen, bei Ausstellungsbesuchen usw. vorgestellt wurden, erreichten etwa 254 300 Personen.
All dies bestätigt den Gedanken, dass Philosoph-Sein nicht gleichbedeutend ist mit Philosophie studieren. Eine Philosophie, die nicht gefühlt wird, die nicht geliebt wird, ein Wissen, das uns nicht bewegt, das uns nicht zum Schwingen bringt, wozu ist das gut? Das ist sehr wenig. Wir brauchen unsere Neuronen, um zu vibrieren, aber auch unsere Herzen.
Nach Prof. Delia Steinberg Guzmán müssen wir uns darüber einig sein, was wir denken, was wir fühlen und was wir tun, und wenn diese drei Elemente übereinstimmen, dann sind wir Philosophen.
